Die Alpenkonvention hat die Masterarbeit von Christina Dollinger mit dem 3. Preis des „Young Academics Award“ ausgezeichnet. Für ihre Arbeit hatte die Wissenschaftlerin der Technischen Universität München im Nationalpark Berchtesgaden aktuelle und historische Strategien der Waldbewirtschaftung in der Pflegezone unter dem Einfluss des Klimawandels analysiert und bewertet. Im slowenischen Triglav Nationalpark würdigte kürzlich eine internationale Jury die herausragende wissenschaftliche Qualität des Forschungsvorhabens mit einem Preisgeld von 500 Euro. Die Auszeichnung wurden von Bundesumweltministerin Steffi Lemke verliehen.
Forschung und Innovation sind Schlüsselelemente einer nachhaltigen Entwicklung der Alpen. Eine wichtige Rolle spielen dabei junge Akademikerinnen und Akademiker, die die Zukunft der einzigartigen Bergökosysteme mitgestalten. Der „Young Academics Award“ würdigt die Rolle junger Forschender, indem er herausragende Masterarbeiten zu relevanten alpinen Themen auszeichnet. Der Award ist eine Initiative der slowenischen Präsidentschaft der Alpenkonvention, unterstützt von internationalen Partnern und wird alle zwei Jahre verliehen. Preisträgerin Christina Dollinger untersuchte in ihrer Masterarbeit unter Verwendung eines Simulationsmodells der Waldentwicklung unterschiedliche Strategien zur Wiederherstellung von Waldökosystemen unter Berücksichtigung des Klimawandels. Die Nationalparkverwaltung arbeitet gemäß Verordnung seit 1987 an der Wiederherstellung natürlicher Waldökosysteme und ist damit eines der am längsten laufenden Projekte dieser Art in den Alpen. Für Nationalparkleiter Dr. Roland Baier liefern die Ergebnisse der Masterarbeit wichtige Erkenntnisse für das Nationalparkmanagement: „Mich freut dieser Preis ganz besonders und ich gratuliere Frau Dollinger herzlich zu dieser herausragenden Leistung. Die Ergebnisse ihrer Abschlussarbeit haben wir direkt in unser Waldmanagement übertragen. Durch die Integration natürlicher Prozesse in die Waldentwicklung erreichen wir noch mehr Naturnähe und schützen dadurch die Artenvielfalt im Nationalpark“. Dollinger ist seit 2022 Doktorandin am Lehrstuhl von Prof. Rupert Seidl an der Technischen Universität München (TUM) und forscht aktuell neben dem Nationalpark Berchtesgaden auch in den Nationalparken Shiretoko in Japan und Grand Teton in den USA. Auch für Prof. Seidl liefert die ausgezeichnete Arbeit von Christina Dollinger einen wertvollen Beitrag zur wissenschaftsgeleiteten Wiederherstellung von Ökosystemen: „Ihre Ergebnisse zeigen, dass wir die Effekte des Klimawandels in der Restauration von Ökosystemen mitdenken müssen und unterstreicht, dass unsere Bergwälder auch ohne menschliches Zutun eine hohe Anpassungsfähigkeit aufweisen.“
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Bundesumweltministerin Steffi Lemke (r.), Alenka Smerkolj, Generalsekretärin der Alpenkonvention (l.) und Nationalparkleiter Dr. Roland Baier gratulieren Nachwuchswissenschaftlerin Christina Dollinger zum 3. Preis beim „Young Academics Award“.
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